Programm
Programm der Gesellschaft 1947 Bremerhaven e.V.
die uns freundlicherweise die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt
Montag
3. April 2023, 19.00 Uhr
Einlass ab 18.30 Uhr
im timeport 2
Barkhausenstraße 2, 27568 Bremerhaven
Thema:
"Chronisch anhaltend höhere Inflation bei Stagnation: Herausforderungen an die
Geld- und Finanzpolitik"
(Details s. Rückseite)
Es spricht:
Prof. Dr. Rudolf Hickel
Universität Bremen
Vita:
Rudolf Hickel, geb. 1942 in Nürnberg; Studium der Wirtschaftswissenschaft seit
1962 an der Universität Tübingen; Stipendiat des Cusanus-Werks; 1967-1969 Wiss.
Assistent an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Tübingen; 1969-1970
Wiss. Assistent am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft und als
Assistentenvertreter beim Aufbau der Universität Konstanz engagiert.
Seit 1974 Professor Politische Ökonomie mit dem Schwerpunkt Öffentliche Finanzen
und seit 1993 Lehrstuhl für Finanzwissenschaft an der Universität Bremen; aktive
Beteiligung am Aufbau der Universität sowie des Studiengangs
Wirtschaftswissenschaft.
Für diese Veranstaltung benötigen wir Ihre Anmeldung. Bitte geben Sie Ihren
Namen und die Teilnehmerzahl per Mail (gesellschaft47@web.de) oder per
WhatsApp-Nachricht/SMS (0152-03217363) bis zum 29. März 2023 auf.
Sehr gerne können auch Gäste zu dieser Veranstaltung angemeldet werden.
Wir weisen Sie an dieser Stelle darauf hin, dass am timeport keine Parkplätze zur
Verfügung stehen. Ausreichend preisgünstigen Parkraum finden Sie in den
Parkhäusern City-Nord (Rampenstr. 16), Havenwelten (H.-H.-Meier Str. 1), Columbus-
Center Nord (Columbusstr. 28) sowie auf dem öffentlichen Parkplatz Querstraße 1.
Wir freuen uns auf Sie!
Freundliche Grüße
Gesellschaft Bremerhaven 1947
- Peter Klett –
durchschnittlichen Warenkorbes der privaten Haushalte gegenüber dem Vorjahr
zwischen sechs bis sieben Prozent gerechnet. Triebkraft dieser Inflation bleiben die
Preise der importierten Energie und Nahrungsmittel, die mittler-weile auf nahezu
alle Waren durchschlagen. Unternehmen geraten unter diesem Inflationsdruck
immer wieder unverschuldet in die Krise. Zudem wirkt diese Inflation auch noch
zutiefst sozial ungerecht. Besonders betroffen von der Geldentwertung sind die
sozial-ökonomisch schwachen Einkommensgruppen.
Wie mit der Inflation umzugehen ist, lässt sich nur beantworten, wenn deren
Ursachen identifiziert werden? Unstrittig ist, diese Inflation wurde durch den
importierten Angebotsschock über die explodierenden Energiepreise ausgelöst. Mit
der anhaltend hohen Geldentwertung hat sich jedoch zumindest deren offizielle
Erklärung verschoben. Die Europäische Zentralbank geht seit der Zins-wende im
September letzten Jahres von einer durch die Lohn-Preis-Spirale und die
kreditfinanzierten Staatsausgaben zunehmend „hausgemachten“ Inflation aus.
Gegen diese These von der Inflation infolge einer binnenwirtschaftlichen
Übernachfrage gibt es einige Einwände. Die Frage lautet: Wie müssen die Geld– und
Finanzpolitik gegen die hohe Inflation bei der gleichzeitigen Gefahr wirtschaftlicher
Stagnation, also unter dem Regime der Stagflation, ausgerichtet werden?
Dabei gibt es mehrere Gründe, gegenüber den letzten Jahren mit einer chronischen,
anhaltend hohen Inflationsentwicklung zurechnen. Hier spielen die Krise der
Globalisierung, der ökologische Umbau, die Greedflation infolge der Preis-
setzungsmacht multinationaler Konzerne sowie die von den Finanzmärkten
getriebenen Spekulationsgeschäfte eine Rolle. Speziell stellt sich die Frage, ob die
Notenbank ihre derzeitige Zielinflationsrate von 2 %, die durch die Geldpolitik nicht
erfolgreich bekämpft werden kann, erhöhen muss. Allgemein geht es um den
künftigen Einfluss der Inflation auf die soziale und ökologisch-nachhaltige
Wirtschaftsentwicklung.